Seit dem 01. Mai 2014 gilt die neue EnEV 2014, wodurch für sämtliche zum Verkauf bzw. zur Vermietung stehenden Gebäude ein Energieausweis Pflicht geworden ist. Spätestens bei der Besichtigung muss damit dem Interessenten der Energieausweis vorgelegt werden. Die Studie „Marktmonitor Immobilien 2015“, die von der Hochschule Nürtingen in Zusammenarbeit mit Immowelt erstellt wurde, untersuchte unter anderem die Auswirkungen der EnEV 2014 auf Immobilienmakler und deren Alltag.
Die Auswirkungen der EnEV 2014 auf Immobilienmakler
Im Ergebnis sieht es so aus, dass knapp die Hälfte aller Eigentümer bei der Beauftragung des Maklers bereits einen Energieausweis für ihr Gebäude besitzen. Generell ist ein Energieausweis eher dann vorhanden, wenn eine höhere Vermarktungsfrequenz für das gesamte Gebäude besteht, wie es beispielsweise bei Mietobjekten der Fall ist.
Dabei legen fast 90 Prozent der Makler den Ausweis zusammen mit dem Exposé oder spätestens bei der Besichtigung vor. 7 Prozent der Immobilienprofis machen dies erst bei der Vertragsunterzeichnung und 6 Prozent legen diesen sogar gar nicht vor. Damit verhalten sich immerhin 13 Prozent der Makler regelwidrig.
Damit die 6 Prozent derer, die den Ausweis gar nicht vorlegen, weiter reduziert wird, achten mittlerweile viele Notare beim Abschluss des Kaufvertrages darauf, dass ein Energieausweis mit übergeben wird. Ist dies nicht der Fall, kann der Notartermin noch nicht abgeschlossen werden.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass der Energieausweis ein höheres Arbeitspensum für die Immobilienprofis zur Folge hat. Obwohl das Interesse an Energieeffizienz jahrelang gering war, stieg es durch die EnEV 2014 vergleichsweise an. So ist das gesteigerte Interesse mancher Käufer und Mieter alleine damit zu erklären, dass diese sich durch die Vorzeigepflicht und das mediale Echo rund um die EnEV 2014 diesem Thema bewusster wurden.
Spannend ist es auch zu sehen, welche Probleme als unmittelbare Auswirkungen der EnEV 2014 auf Immobilienmakler Einzug in den Makler-Alltag erhalten haben: Wenig überraschend ist auf Rang eins mit 94 Prozent, dass viele Eigentümer noch keinen Energieausweis haben.
Dass viele Interessenten einen Energieausweis nicht lesen können ist mit 77 Prozent auf Rang zwei. Jeder fünfte Makler hat sogar schon eine Abmahnung erhalten, weil er gegen EnEV-Pflichten verstoßen hat.1
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