In der vergangenen Woche brachte die Allianz Ihre Studie „Wohnen in Deutschland 2045 – Wie entwickeln sich die Wohnungsmärkte in den nächsten 30 Jahren?“ heraus. Die Studie arbeitete 3 große Trends heraus, die sich bis zum Jahr 2045 abzeichnen.
War in den vergangenen Jahren auf Grund der demographischen Zahlen in Deutschland eher mit einem Rückgang der Einwohnerzahl zu rechnen, so wirken sich mittlerweile die Zuwanderung sowie die Binnenwanderung und die Zunahme von Single-Haushalten verstärkt auf den Wohnungsmarkt aus.
Steigende Einwohnerzahl
Bis zum Jahre 2045 wird damit gerechnet, dass sich die Einwohnerzahl der Bundesrepublik von derzeit knapp 82 Millionen Einwohnern auf 85 Millionen steigert. Neben den ohnehin in den letzten Jahren massiv steigenden Preisen in Deutschlands Großstädten wird daher für die Zukunft auch kein Abschwächen erwartet.
Im Gegenteil: Da sich ein Großteil der Zuwanderung auf eben jene Großstädte konzentriert, wird sogar erwartet, dass die Preise weiter steigen. Doch nicht nur Zuwanderer konzentrieren sich auf die Großstädte sondern auch die Binnenwanderung – das sogar in einem noch stärkeren Maß!1
Folgende 3 Tendenzen zeichnen sich laut der Allianz-Studie bis 2045 ab:
1.) Vor allem jüngere Menschen ziehen in Großstädte bzw. Universitätsstädte
Die Anzahl der Schüler, die die Hochschulreife erlangen steigt fast mit jedem Jahrgang.2 War früher oftmals die „Mittlere Reife“ noch Voraussetzung bei den meisten Ausbildungsberufen, so ist heute mittlerweile bei einer Vielzahl die Fachhochschulreife Voraussetzung.
Dies wird sich in der Zukunft noch verstärken, so dass Groß- und Universitätsstädte vor allem bei jüngeren Menschen beliebt sein werden und das Abitur schon fast Voraussetzung für einen Großteil der Ausbildungsberufe sein wird. Dementsprechend wird die Zahl der Abiturienten und damit auch die Zahl der Studenten weiter ansteigen.
2.) Auch das gut angebundene Umland von wirtschaftlich starken Ballungsräumen gewinnt zunehmend an Bedeutung
Nicht mehr nur die Großstädte sind wohnwirtschaftlich interessant, sondern auch das Umland jener Großstädte gewinnt mehr und mehr an Bedeutung, so dass auch hier das Geld in Immobilien gut investiert ist, da auf Grund der zukünftig großen Nachfrage die Preise stetig steigern werden.
Mittelständische Firmen werden es sich angesichts immer weiter steigender Preise in den Metropolen überlegen, ob sich nicht auch im Umland wirtschaftliche Bedingungen bieten. Die technische und verkehrswirtschaftliche Infrastruktur wird es möglich machen, dass auch hier beste Bedingungen für Belegschaft, Logistik, Mitarbeiter- und Arbeitsqualität möglich sein werden.
3.) Anzahl der Haushalte wächst um bis zu 18 Prozent
Im Jahr 2045 wird es in Deutschland bis zu 18 Prozent mehr Haushalte geben als heute! Grund hierfür ist zum einen, dass die Anzahl der Single-Haushalte stetig steigt und zum anderen sorgt die Zuwanderung für einen weiteren Anstieg jener Zahlen.
Klingt auf der einen Seite positiv, hat jedoch auch eine Kehrseite: So werden in den Großstadtgebieten bis 2030 bei nicht steigender Bautätigkeit bis zu 940.000 Wohnungen fehlen, wohingegen strukturschwache Regionen wie Ostdeutschland, Nordhessen und das Saarland vor der Herausforderung stehen, ihre Standortattraktivität zu erhöhen um Arbeitsplätze und Wohnqualität zu erhalten.3
Einzelnachweis und weiterführende Informationen: